Begehung 01.03.22
Am Dienstag, dem 1. März 2022, besuchte OB Dr. Thomas Spies den Marburger Stadtteil Moischt. Er folgte damit einer Einladung des Ortsbeirates. Mit ihm kam Bürgermeisterin Nadine Bernshausen, die damit ihren Besuch vom 22. Februar nachholte, den sie krankheitsbedingt kurzfristig hatte absagen müssen. Nach der Begrüßung an der Mehrzweckhalle Moischt wurde gemeinsam die östliche Begrenzung des Industriegebiets abgegangen. Aktive Bürger hatten - wie schon am 22. Februar - erneut einen "lebendigen Zaun" organisiert: gut 120 Menschen aus den betroffenen Kommunen nahmen mit mehreren Ponys und Eseln an der Strecke Aufstellung. An dieser Stelle ein dickes "Danke" an die Organisatoren und Teilnehmer.
Die Begehung endete wieder am Südrand des Planungsgebietes, einem privat angelegten und gepflegten Biotop auf Beltershäuser Boden. Hier standen erneut der Imker, Herr Dr. Bender, und Herr Stephan vom NABU Cappel zur Verfügung, um die in buchstäblich jahrzehntelanger Arbeit geschaffenen Errungenschaften des Biotops zu erläutern. Ihre Vorträge veranlassten Herrn Dr. Spies zu der Äußerung, man müsse ja "mit dem Klammerbeutel gepudert" sein, wenn man ein solches Gelände beseitigen wolle. Allerdings seien im "engen Tal" in Marburg die Möglichkeiten ausgeschöpft. Drei Landwirte aus Moischt unterstrichen in ihren eindringlichen Redebeiträgen die Bedeutung der gefährdeten landwirtschaftlichen Flächen nicht nur für immerhin fünf Vollerwerbsbetriebe, sondern auch für die Versorgungssicherheit der Bevölkerung mit Lebensmitteln. Wie wichtig dies sei, veranschauliche auf dramatische Weise der in der Ukraine tobenden Krieg, der sich vorhersehbar nicht nur auf die Energie-, sondern auch auf die Agrar- und Düngemittelimporte auswirken werde. Ein weiterer Redner kritisierte, daß zwar Einsicht in die Notwendigkeit des Natur- und Klimaschutzes gezeigt werde; Entscheidungen fielen aber letzten Endes immer "ausnahmsweise" dagegen.
Zum Schluß dieser Redebeiträge übergab ein Vertreter aus Beltershausen eine Unterschriftenliste mit weiteren 280 Unterschriften gegen das Industriegebiet. Beim Vereinsheim des TSV Moischt standen sowohl Herr Dr. Spies als auch Frau Bernshausen zu längeren Gesprächen zur Verfügung.
Unsererseits bleibt zu den Ausführungen des Oberbürgermeisters festzustellen: nicht nur im "engen Tal" sind die Ressourcen ausgeschöpft. Sie sind es auf dem ganzen Planeten.