Gemeinsame Presseerklärung der Bürgerinitiativen „Rettet den Hohnes“ und „Bürger gegen Interkom 3 & 4“
Die Bürgerinitiativen „Rettet den Hohnes“ und „Bürger gegen Interkom 3 & 4“ geben bekannt:
Der Schutz von Böden, Grundwasser und Klima und die langfristige Sicherung der Produktion von Lebensmitteln sind die zentralen Fragen der Zukunft, mit denen die Zivilisation konfrontiert ist. Diese Probleme können nicht gelöst werden, wenn sie nicht auf lokaler Ebene angegangen werden. Damit kommt den Entscheidungsträgern in den Kommunen eine Bedeutung und Verantwortung zu, der sie sich nicht länger entziehen können. Alle politischen Kräfte geben an, dem Klima- und Bodenschutz verpflichtet zu sein, die tatsächlichen Handlungen weisen jedoch in eine völlig andere Richtung.
Im Osten Marburgs werden derzeit in großem Umfang neue Industrie- und Gewerbegebiete geplant, die in gewaltigem Ausmaß in die Belange des Klima-, Boden- und Grundwasserschutzes eingreifen. Am Ende dieser Planungen wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Verkauf, Versiegelung und nicht rückgängig zu machende Unbrauchbarmachung unersetzlicher Ressourcen stehen. Dies trifft besonders auf die Flächen G322 (Hohnes) und Interkom 3 und 4 zu, bei denen es sich ausweislich des Agrarplanes Mittelhessen um Böden höchster landwirtschaftlicher Güteklasse in der Region handelt.
Der Schutz dieser Flächen ist das gemeinsame Anliegen der beiden Bürgerinitiativen. Wir bestreiten, dass die weitere Vernichtung wichtiger Böden noch zu verantworten oder zu rechtfertigen ist, zumal die Flächenforderungen keine Begrenzung kennen. Der gegenwärtige Zugriffsversuch auf Biotope, Naturräume und landwirtschaftliche Flächen wird nicht der letzte sein. Wir erkennen, dass die Probleme, die sich aus dem exzessiven Flächenverbrauch ergeben, nicht an Gemarkungs- und Gemeindegrenzen Halt machen. Daher haben wir eine enge Zusammenarbeit über die Gemeindegrenze hinweg vereinbart.
Wir fordern die Entscheidungsträger der Gemeinde Ebsdorfergrund und der Stadt Marburg auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden, die rückwärtsgewandten Planungen abzubrechen und eine dauerhafte Sicherung der unersetzlichen Böden zu gewährleisten. Wir werden sie aus ihrer Verpflichtung nicht entlassen.